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Leserbrief

Bürgersprechstunde vor Gemeindesitzungen und Gedanken zum Thema Windkraft im Wald

Mit großem Interesse habe ich die Leserbriefe in den letzten beiden Ausgaben der Schaafheimer Zeitung verfolgt. Da ich mich für den Erhalt unseres heimischen Waldes einsetze, habe auch ich Gemeinderatssitzungen besucht und ich finde es sehr wichtig, die Bürger in Entscheidungsprozesse mit einzubinden. Nun sitzt man als Zuschauer dabei und darf keine Fragen stellen. Das ist sehr unbefriedigend. Ich weiß, es war schon immer so und steht auch so in der hessischen Verordnung für die Sitzungen der Gemeinde. Aber es wäre doch ein Zeichen von Bürgernähe und einer demokratischen Ausrichtung würdig, eine Bürgersprechstunde vor den Gemeindesitzungen zu ermöglichen. Es muss nicht alles beim Alten bleiben, das Leben ist immer auch Veränderung. Und unsere Vertreter im Gremium sollten doch neugierig sein, was die Menschen bewegt und wie sie die Dinge sehen. An der großen Politik, wo man die Meinungen der Bürger im Moment völlig ignoriert, sollten sich unsere Vertreter der Schaafheimer Gemeinde nicht orientieren, denn das bringt nur noch größeren Unmut hervor. Der Gemeindevorstand wurde wohl schon in der letzten Legislaturperiode beauftragt eine Bürgersprechstunde vor Gemeinderatssitzungen möglich zu machen und gebeten Vorschläge zu erarbeiten. Leider ist das bisher noch nicht geschehen, deshalb meine Bitte an alle Gemeindevertreter, sich dafür einzusetzen endlich eine Bürgersprechstunde vor den Sitzungen einzuberufen und dieses Anliegen nicht mehr auf die „lange Bank“ zu schieben.

Und nun zu meinem Herzensthema, dem Erhalt unseres heimischen Waldes. Als ich das erste Mal davon hörte, dass auch hier bei uns im Wald Windräder gebaut werden sollen, war ich wirklich geschockt und bin es noch. Ich bin nicht gegen Windkraft im Allgemeinen, aber dafür Wald abzuholzen macht wirklich keinen Sinn! Unser Wald wandelt das umstrittene CO2 in Sauerstoff um und ist somit unsere grüne Lunge. Er arbeitet sozusagen schon immer für den Klimaschutz. Außerdem ist er ein natürlicher Wasserspeicher und Lebensraum vieler heimischer Tiere. Im Vorranggebiet im Sterbach ist direkt angrenzend ein Schutzgebiet für Fledermäuse. Windkraftanlagen sind für Fledermäuse tödlich, da durch den Sog der Rotoren ihre dünnen Äderchen platzen. Waldflächen senken sie Außentemperatur. Die Wälder sind also auch noch ein natürlicher Hitzeschutz. Die Menschen sind nach einem Spaziergang im Wald erfrischt. Der Aufenthalt im Wald wirkt auf das ganze Energiesystem des Menschen. Die therapeutische Wirkung des Waldes ist u.a. auf Terpenen zurückzuführen. Dies sind ätherische Inhaltsstoffe in Rinden und Blättern von Bäumen und Sträuchern. Nimmt der Mensch diese Stoffe auf, beruhigt dies sein Nervensystem. Waldspaziergänge sind nachweislich gesundheitsfördernd! Leider werden all diese guten Wirkungen zunichte gemacht, wenn man anfängt den Wald zu zerteilen, um Windräder aufzustellen. Pro Windrad und den sehr breiten Zufahrtwegen gehen mindestens 1 Hektar (10.000m2) Wald verloren. Es sind 4-5 Windräder auf Mosbacher Gemarkung geplant. Direkt angrenzend sollen auch im Wenigumstädter Wald und in Mömlingen Windräder realisiert werden. Man schwächt den gesamten Wald, wenn man ihn fragmentiert. Es soll zwar nachher wieder ein Teil davon aufgeforstet werden, aber das ist in keinem Fall zu vergleichen mit einem bestehenden alten Wald. Es dauert Jahrzehnte bis die kleinen Bäumchen wieder eine stattliche Größe erreicht haben. Oftmals wird nicht lange genug gegossen, die jungen Pflanzen sind ja viel anfälliger gegen die immer größer werdende Hitze und gehen schnell ein. Ich habe noch Hoffnung und gehe davon aus, dass der Windpark (4-5 Windräder) im Mosbacher Wald ist noch nicht unter Dach und Fach ist! Soweit ich informiert bin, wurden noch keine Verträge mit einem Betreiber unterzeichnet.

Windräder im Wald sind eine Mogelpackung und keinesfalls dienen sie dem Klimaschutz!

Ingrid Jakob, 17.11.23