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Reaktion auf Artikel “Windkraft bedeutet Klimaschutz“ SPD-Fraktion/ Wolfgang Jehn (Bachgau Bote vom 12.10.2023)

Dieser Artikel hat beim Lesen für einige Fragezeichen gesorgt. Viele der darin aufgestellten Behauptungen sind schlichtweg falsch.

Eine sachliche Analyse:
Richtig ist, dass der Wald durch zunehmende Trockenheit in keinem guten Zustand ist. Es stellt sich allerdings die Frage, wie eine weitere Zerstörung und großflächige Abholzung für den geplanten Windpark unserem heimischen Wald bei der Regeneration nutzen soll. Bäume und deren Wurzelgeflecht sind natürliche Wasserspeicher. Vorhöfe der Windkraftanlagen (WKA) und Bau-/ Wartungsstraßen heizen sich im Sommer extrem auf und entziehen dem umliegenden Wald zusätzlich Wasser. In der Folge wird die Trockenheit weiter verstärkt, was dem Wald schadet. Falsch ist, dass pro Windrad lediglich 0,4 Hektar (ha) Waldfläche weichen müssen. Tatsächlich wird für ein einziges Windrad ca. 1,3 ha Fläche benötigt. (Quelle: Naturwald-Akademie) Baustraßen und Stromtrassen sind hier noch nicht mit eingerechnet. Von minimalen Eingriffen kann da nicht die Rede sein. Des Weiteren sprechen wir ja nicht nur von den drei WKAs des Marktes Großostheim. In der Realität geht es um mindestens 20 Windrädern als Gemeinde- und sogar um ein bundeslandübergreifendes Windparkprojekt durch Großostheim (3-4 WKAs geplant laut Gemeinderatssitzung), Schaafheim (4-5 WKAs geplant laut Ortsbeiratssitzung Mosbach), Mömlingen (3 WKAs geplant), Groß-Umstadt (3 WKAs geplant) und Hessenforst (7 WKAs in Planung). Die Gemeinde Dorndiel wird hierdurch quasi umzingelt. Alles in allem müssten also mehr als 26 Hektar Wald gerodet werden (ca 20.000 Bäume). Das entspricht einer Fläche von ca. 36 Fußballfeldern. Was uns zu der Überlegung führt, wo man solch eine gigantische Fläche aufforsten möchte. Zudem bieten Jungpflanzen nicht denselben ökologischen Wert wie ein über hunderte von Jahren gewachsener Bestandswald. Eine Buche z.B. benötigt Jahrzehnte bis sie in erwähnenswerter Menge CO2 verwertet und in Sauerstoff umwandelt. Genauso braucht der Wald Jahrzehnte, um sich von solch einem massiven Eingriff zu erholen. Kein Wort verliert Herr Jehn über die katastrophale CO2 Bilanz, die bei der Produktion der Windräder anfällt. Oftmals werden diese in China mit Kohlestrom produziert, dann mit Schwerölfrachtern über den Seeweg transportiert und zum Schluss per LKW-Schwertransport über den Landweg an Ort und Stelle gebracht. Die nötigen Baumaßnahmen vor Ort verschlechtern die Umweltbilanz noch zusätzlich. Ebenfalls mit keinem Wort erwähnt werden die enormen Mengen an Rohstoffen, die für die Herstellung einer einzigen WKA benötigt werden (Quellen: u.a. wirtschaftswoche.de, pro-schurwald.com, kupfer.de, windmesse.de sueddeutsche.de, Umweltbundesamt; )

260 t Stahl
Bis zu 30 t Kupfer
2.500 t Beton
3 t Aluminium
2 t seltene Erden
Pro Rotorblatt 5-6 m3 Balsaholz aus dem Regenwald
SF6 Gas (23.500mal klimaschädlicher als CO2)

Ist das wirklich Klimaschutz?
Wurde hier tatsächlich einfach nur schlecht recherchiert? Oder soll der Bürger gezielt beeinflusst werden? Wir können nur mutmaßen. Wolfgang Jehn jedenfalls ist, wie viele seiner Gemeinderatskollegen, langjähriges Mitglied bei „Bürgerenergie Bachgau“. Eine Genossenschaft, welche durch einige gute Projekte im Ort ein dementsprechend gerechtfertigt hohes Ansehen genießt. Ein Teil der Wahrheit ist allerdings auch, dass diese Genossenschaft durch Erneuerbare Energien Gewinne erzielt und den Wald für die Windkraft öffnen möchte. Wäre es also möglich, dass finanzielle Interessen einzelner Weniger den Ausschlag für die Förderung solcher Projekte geben? Auch darüber können wir nur spekulieren. Für die allgemeine Bevölkerung, sowie den Natur-, Arten- und Umweltschutz handelt es sich aus o.g. Gründen jedoch faktisch um eine Milchmädchenrechnung. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung. Denn mit Dorndiel, Großostheim, Mömlingen und Schaafheim regt sich in sämtlichen Gemeinden starker Widerstand.

Im Auftrag eines Zusammenschlusses von Bürgern, die sich für den Erhalt unseres Waldes
einsetzen.